SV Gotteszell
SV Gotteszell

Chronik des SV Gotteszell

Im November1969 kamen einige Fußballidealisten im Gasthaus Bednarz auf den Gedanken, in Gotteszell einen Fußballverein zu gründen.
So wurde am 5.12.1969 zu einer Gründungsversammlung ins Gasthaus Bednarz eingeladen. 52 Interessenten trafen sich also und gründeten einen Fußballverein, der als Sparte Fußball dem Eisschützenclub EC Eintracht Gotteszell angegliedert wurde. Erster Spartenleiter dieser Fußballabteilung wurde Rudolf Kandler, sein Stellvertreter Helmut Brem, Schriftführer Walter Weiß, Kassier Martin Hinkofer. Am Schluss der Gründungsversammlung wurde noch eine Sammlung durchgeführt, bei der 300,80 DM als Spenden eingingen. Außerdem ließen sich von den 52 Anwesenden gleich 44 als Mitglieder eintragen.
Am 14.3.1970 erfolgte dann die Anmeldung des Vereins beim BFV wegen der Einteilung in den Verbandsspielbetrieb der Saison 70/71. Am 4. April 1970 wurde zu einer erneuten Versammlung in das Gasthaus Hacker eingeladen.
Der Grund dieser Zusammenkunft war, sich vom Hauptverein EG Eintracht zu lösen, was auch dann erfolgte. So wurde ein selbständiger Verein, der jetzige Sportverein Gotteszell gegründet.
Für die Vereinsfarben einigte man sich auf Blau-Weiß. Als Vereinslokal wählte man den Brauerei-Gasthof Hacker. Bei der sich anschließenden Wahl wurde Rudolf Kandler als 1. Vorstand, Karl Schambeck als 2. Vorstand und Erich Krammhöller als 3. Vorstand gewählt. Martin Hinkofer wurde wieder Kassier, Walter Weiß Schriftführer. Als Platzkassiere wurden Anton Pfeffer und Josef Wenzl, als Trainer Ludwig Steininger verpflichtet.

In der Saison 1970/71 wurde dann der Spielbetrieb aufgenommen. So trat man zum ersten Freundschaftsspiel in Bernried gegen den dortigen SV an. Eine von Trainer Steininger hervorragend eingestellte Mannschaft holte dann auch ein beachtliches 1 : 1 Unentschieden. Als erster Torschütze des Vereins wurde Alois Kilger gefeiert. Das zweite Spiel wurde im Rahmen des Landkreispokal-Turniers in Kaikenried gegen den SV Kollnburg bestritten. Die Mannschaft feierte einen nie erwarteten 4 : 1 Sieg, wodurch man in die Endrunde einzog. Dort hatte man sich mit dem Nachbarverein SV Achslach auseinander zu setzen. In dieses Spiel ging die Mannschaft mit besonderem Ehrgeiz, hatten doch die meisten Spieler zuerst in Achslach gespielt. Nach einem dramatischen Spiel musste man sich schließlich mit 0 : 1 geschlagen geben.
Am 7. August 1970 musste eine außerordentliche Generalversammlung einberufen werden, da der 1. Vorstand Rudolf Kandler sein Amt aus persönlichen Gründen niederlegte. Es wurden Neuwahlen angesetzt. Als Vorstand wurde Karl Thurnbauer gewählt, Stellvertreter wurde Günter Bednarz, Schriftführer blieb Walter Weiß, der auch noch zum Kassier gewählt wurde. Anton Pfeffer und Josef Wenzl übernahmen ihre Ämter als Platzkassiere wieder. Zwei Tage später, am 9. August 1970, wurde auf eigenem Platz das erste Verbandsspiel gegen die SpVgg Brandten bestritten. Nach einem harten Kampf wurde dieses Spiel dann mit 2 : 3 verloren. Als Spielfeld diente ein vom Vereinswirt Hacker zur Verfügung gestelltes und von Vereinsmitgliedern hergerichtetes Grundstück unweit des heutigen Sportplatzes. Wurde auch dieses Spiel verloren, am Ende der Saison belegte man unter 12 Mannschaften den 10. Tabellenplatz mit 12 : 32 Punkten und 33 : 63 Toren.
Da immer mehr Jugendliche und Senioren Gefallen am Fußball-Sport fanden, wurden bereits für die Saison 1971/72 eine Jugend- und Reservemannschaft im Jahre 1973 auch eine Schülermannschaft für den Spielbetrieb angemeldet.
Auch konnte man im Jahr 1972 im Rahmen eines Pfingstturniers auf dem von der Gemeinde errichteten neuen Sportplatz spielen.
Die Betreuung der Jugendmannschaft übernahm Karl Seidl. In der ersten Saison waren zweistellige Niederlagen keine Seltenheit, doch die Arbeit des Trainers trug bald Früchte und so konnte man bereits in der Saison 1974/75 die Meistermannschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Kreisliga feiern.
Bei der Generalversammlung im April 1972 übernahm der damals erst 27-jährige Franz X. Roth den Vorsitz des Vereins. Diese Wahl stellt sich bald als Volltreffer für den SV Gotteszell heraus. Roth führte den Verein von 1972-1979 in vorbildlicher Weise.
Dies wirkte sich auch positiv auf die gesamte Vorstandschaft aus. Bis auf den 2. Vorstand Rudolf Kandler, der 1974 von Walter Weiß und dieser 1976 von Helmut Brem abgelöst wurde, blieb die gesamte Vereinsführung in diesen 7 Jahren zusammen. Es waren dies 1. Kassier Josef Benesch sen., 2. Kassier Anton Pfeffer, 1. Schriftführer Alois Kilger, 2. Schriftführer Gerhard Weinberger, Mannschaftsbetreuer Hans Schwürzinger.
Bei der Generalversammlung am 22.6.1979 konnte Franz Xaver Roth aus beruflichen Gründen das Amt des 1. Vorstandes nicht mehr übernehmen, stellte sich aber als 2. Vorstand dem Verein wieder zur Verfügung. 1. Vorstand wurde mit großer Mehrheit Karl Vogl, Kassier blieb Josef Benesch sen., der leider im März 1980 für alle unerwartet verstarb und im Verein eine große Lücke hinterließ. Anton Pfeffer übernahm das Amt des 2. Kassiers wieder. 1. Schriftführer wurde Hans Altmann, 2. Schriftführer blieb Gerhard Weinberger.
Vom 13.-16. Juni 1980 feierte der Verein sein 10-jähriges Bestehen mit einem Gründungsfest. Diese Veranstaltung war zugleich der Auftakt für das alljährlich stattfindende Sommer- und Sportfest.
Im Juli 1980 übernahm dann nochmals Franz Roth für ein Jahr die Geschicke des Vereins. Sein Stellvertreter war Karl Vogl, welcher im Mai 1981 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Ihm zur Seite stand Sepp Benesch jun. In diesem Jahr 1981 übernahm Walter Weiß das Amt des 1. Kassiers, welches er bereits in den Jahren 1971/72 innehatte. Da er diesen Funktionärsposten auch im Jubiläumsjahr noch ausübt, ist er der dienstälteste Amtsinhaber im Verein.
Nicht viel nach steht ihm in dieser Beziehung Erich Ernst, der seit 1983 bis zum heutigen Tag das Amt des 2. Vorsitzenden bekleidet.
Die Nachfolge von Karl Vogl trat im Juli 1982 Sepp Benesch jun. an. Dieser wurde im April 1983 von Hans Schwürzinger abgelöst, der bis Januar 1987 im Amt war.
In seine Amtszeit fiel in erster Linie der Bau des Vereinsheimes, dessen Errichtung er mit viel Elan und tatkräftiger Mithilfe vorantrieb. Zum Vereinsheim an anderer Stelle mehr. Im Januar 1983 konnte man erstmals in der von der Gemeinde Gotteszell neu errichteten Mehrzweckhalle trainieren. Diese Halle brachte dem Sportverein einen kräftigen Mitgliederzuwachs. So wurde der Verein im Februar 1983 um eine Sparte "Damenturnen" erweitert, die bereits im Oktober dieses Jahres 132 Mitgliederzählte. Ebenfalls im Jahr 1983 nahm erstmals eine D-Jugendmannschaft den Spielbetrieb auf.
Im Januar 1987 ein erneuter Wechsel an der Vereinsspitze. Der erst 29-jährige Reinhard Ernst wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Dies erwies sich für den Verein als absoluter Glücksfall, denn er führte die Geschicke des Vereins bis heute in Zusammenarbeit mit seinem Vater Erich, dem bereits erwähnten Kassier Walter Weiß und Schriftführer Walter Kilger, der dieses Amt 1989 von Franz Roth übernahm, mit unermüdlichem Einsatz.

Der sportliche Werdegang des SV Gotteszell

Wenn man den sportlichen Werdegang auch mit 25 Jahre Zugehörigkeit zur C-Klasse überschreiben müsste, so war doch immer Leben in diesem Verein. So vergeht auch fast heute noch kein Tag, an dem nicht eine Mannschaft zum Training oder zum Wettkampf auf dem Sportplatz steht.
Besonderes Augenmerk wurde seit jeher auf die Jugendarbeit gelegt. Ein Pionier auf diesem Gebiet war der leider viel zu früh verstorbene Karl Seidl. Der Karl konnte seine "Buam" immer wieder begeistern. Er ließ sich auch nicht entmutigen, wenn aus Altersgründen eine erfolgreiche Mannschaft auseinander ging und ein völliger Neuaufbau in der neuen Saison fällig war.
So konnte man mit der A-Jugendmannschaft bereits in der Saison 1974/75 die Meisterschaft in der Kreisklasse und den damit verbundenen Aufstieg in die Kreisliga feiern, die bis zum Jahr 1979 gehalten werden konnte. In diesem Jahr wechselten mehr als die Hälfte der Spieler dieser erfolgreichen Mannschaft in den Seniorenbereich. Die Folge war der Abstieg bis in die Gruppe Viechtach. In der Saison 1982/83 schaffte man nochmals den Aufstieg in die Kreisklasse.
Seit 1992 hat nun der Verein keine A-Jugendmannschaft mehr, was sich auf lange Sicht mit Bestimmtheit negativ auf den Seniorenbereich auswirken dürfte.
Gute Erfolge kann auch die B-Jugend aufweisen. Sie wurde zwei Jahre hintereinander Meister in den Saisonen 1985/86 und 1986/87. Ebenfalls in der Saison 1986/87 konnte man unter Trainer Karl Seidl die Niederbayerische Meisterschaft im Hallenfußball in Landshut erringen.
Dies gelang der C-Jugend nicht ganz. Sie wurde im Jahr 1984 "nur" Niederbayerischer Vizemeister in der Halle in Pfarrkirchen. Betreut wurde das Team vom heutigen Vereinschef Reinhard Ernst.
Leider verfügt der Verein im Jubiläumsjahr nur mehr über eine C-Jugend und eine D-Jugendmannschaft.
Als Betreuer fungieren:
C-Jugend: Seidl August und Gierl Karl
D-Jugend: Eibl Anton
E-Jugend: Gierl Franz, z.Zt. nicht im Spielbetrieb
Im Seniorenbereich spielt man seit der Vereinsgründung mit wechselndem Erfolg in der C-Klasse.
Die 2. Mannschaft schaffte jeweils in den Saisonen 1974/75, 1980/81 und 1990/91 die Meisterschaft in der Reserverunde.
Die "Erste" stand im Jahr 1989 kurz vor dem Aufstieg in die B-Klasse. Die Saison 1988/89 schloss man mit dem 2. Tabellenplatz ab, der zu Relegationsspielen für den B-Klassenaufstieg berechtigte. Diese Aufstiegsspiele hatten es in sich. Das erste Spiel - der Sieger war bereits zum Aufstieg berechtigt - in Habischried gegen den FC Kötzting II endete 1 : 1 n. V. Das anschließende Elfmeterschießen verloren die Gotteszeller mit 4 : 2.
Dann gewannen die Mannen um Spielertrainer Albert Wolfsegger aus Teisnach gegen den FC Blaibach mit 3 : 1.
Dieser Sieg berechtigte zu einem weiteren Aufstiegsspiel, dessen Sieger in die B-Klasse aufstieg. Gegner war die 2. Mannschaft des TSV Waldkirchen. In Kirchdorf entwickelte sich ein gutes und spannendes Spiel. Eine große Anzahl von Gotteszeller Fans, ausgerüstet mit Sirenen und sonstigen Lärmgeräten feuerten die Mannschaft an. Am Ende zog man aber trotzdem mit 1 : 2 den Kürzeren.
Nach der Saison 1991/92 stand man an zweiter Stelle der Tabelle, punktgleich mit dem SV March. Das notwendige Entscheidungsspiel um den 2. Platz verlor man in Teisnach mit 6 : 3 n. V., nachdem es nach regulärer Spielzeit 3 : 3 stand. Trainer dieser Mannschaft war pikanterweise der Marcher Franz Hinkofer.
Im Jubiläumsjahr nun hofft man im Gotteszeller Lager auf den krönenden Abschluss, sprich Meisterschaft der C-Klasse Regen und Aufstieg in die B-Klasse Oberer Wald. Die Voraussetzungen hierfür, so die Meinung der Vorstandschaft, müssten durch die Verpflichtung des Spielertrainers Franz Ebner, ein Gotteszeller Eigengewächs, eigentlich geschaffen sein.

Der SV feiert den größten Triumph in der Vereinsgeschichte

Den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte feiert der SV ausgerechnet 1995 beim Vereinsjubiläum.
Erstmals nach 25 Jahren errang die 1. Mannschaft die Meisterschaft in der C-Klasse Regen und den damit verbundenen Aufstieg in die B-Klasse Oberer Wald. Nachdem man in der Vergangenheit schon denkbar knapp scheiterte, gelang in der Saison 1994/95 der große Coup. Der SV war über die gesamte Saison das spiel- und schussstärkste Team. Mit 33 : 11 Punkten und 86 : 26 Toren konnte der härteste Widersacher SV Habischried distanziert werden.
Die Weichen für diesen Erfolg wurden freilich bereits vor Saisonbeginn gestellt, als die Vorstandschaft mit dem Gotteszeller Eigengewächs Franz Ebner einen engagierten Spielertrainer vom Bezirksligisten SV Bischofsmais zurückholten. Vom selben Verein schloss sich dessen Bruder Horst wieder seinem Heimatverein an. Vom Nachbarverein SpVgg Ruhmannsfelden stießen Franz Zeiner und Christian Stössel zum Aufsteiger. In der Winterpause gesellten sich die Gebrüder Andreas und Christian Bayerer sowie Thomas Loth zur Mannschaft.
Trainer Franz Ebner schaffte es, aus dem bewährten schon vorhandenen Spielermaterial um Spielführer Gerhard Strohmeier und Routinier Bernhard Birnbeck ein homogenes und durchschlagkräftiges Team zu formen.
Vor allem Christian Stössel entpuppte sich als der erhoffte Torjäger und bildete zusammen mit seinem Stürmerkollegen Christian Seitz den torgefährlichsten Sturm in der C-Regen. Vorrangiges Ziel von Mannschaft, Trainer und Vereinsführung wird nun sein, den B-Klassenerhalt zu sichern. Dieses Vorhaben kann nur realisiert werden, wenn die Mannschaft zusammenbleibt und der Kameradschaftsgeist im Team weiterhin groß geschrieben wird.

Das schönste Geburtstagsgeschenk

machten sich die Fußballer selbst beim SV Gotteszell, der 1995 sein 25-jähriges Bestehen feiert. Mit 1 : 1 gegen den Nachbarn SV Achslach brachten die Mannen um Spielertrainer Franz Ebner die Meisterschaft in der C-Klasse Regen am letzten Spieltag unter Dach und Fach. Seit seiner Gründung hat nun der SV Gotteszell erstmals die B-Klasse erreicht. Verständlich, dass der Jubel bei Akteuren, Funktionären und Fans nach dem Schlusspfiff keine Grenzen mehr kannte. Der Sekt floss in Strömen, es gab Ovationen für die Meistermannschaft, die eine Ehrenrunde nach der anderen auf dem Sportplatz drehte und immer wieder die "Ola-Welle" in Schwung setzte. Da blieb kaum noch Zeit für ein Erinnerungsbild, das hier Spieler, Fans sowie SV-Vorsitzenden Reinhard Ernst und Bürgermeister Hans Bielmeier zeigt.

stehend von links: Bednarz G., Ebner H., Kilger G., Hölzl M., Kilger W., Strohmaier G., Stössel Chr., Zeiner F., Bürgermeister Bielmeier J., Vorstand Ernst R., Stiller R.
sitzend von links: Kilger L., Bayerer ,. Chr., Birnbeck B., Kerschl A., Ebner F., Ellmann R., Bayerer A., Achatz A., Egginger J., Ebner G.
liegend von links: Seitz Chr., Loth T.

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